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Weitere Grenzen der GemÖk

Hinweis: dies ist eine Ergänzung zum Kapitel →4.1 Die Grenzen der GemÖk

  • Der Start-Up-Effekt: Einige privilegierte Menschen wollen sich gemeinsam in eine finanziell bessere Position bringen und sehen ihr Tun dabei als revolutionär oder disruptiv an. Die Entscheidung, wo viel angehäuftes Geld hinfließt, bleibt bei dieser Gruppe, während Menschen mit weniger leichten Zugang zu Ressourcen weiterhin strukturell unterdrückt bleiben.
  • Fehlende Produktionsmittel: Viele GemÖks konsumieren eher statt selbstbestimmt zu produzieren, was eine dauerhafte Autonomie erschwert.
  • Interne Konflikte: Kollektive Entscheidungsprozesse können zu Spannungen und langwierigen Diskussionen führen, sodass die Gruppe hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt ist statt nach außen handlungsfähig zu bleiben.
  • Langfristige Stabilität: Insbesondere schlecht vernetzte GemÖks mit wenigen Personen sind oft anfällig für innere und äußere Spannungen. Sobald ein tiefgreifender Konflikt oder eine große finanzielle Belastung aufkommen, kann dies das Ende der gesamten GemÖk bedeuten und Menschen frustriert und resigniert zurücklassen.
  • Gefahr der Selbstausbeutung bei Abhängigkeit von einem solidarischen Umfeld: Um kapitalistische Zwänge zu umgehen, setzen viele GemÖks auf unbezahlte oder schlecht entlohnte Arbeit. Freiwilliges Beitragen wird notwendig sein, um eine Welt jenseits von Markt und Staat zu gestalten. Die Abhängigkeit von einem oder nur wenigen solidarischen Netzen kann jedoch dazu führen, dass eine Person nach intensiven Konflikten allein dasteht.
  • Vereinnahmung durch den Markt: Einige GemÖks müssen Kompromisse eingehen, um sich zu finanzieren, und können dadurch in marktförmige Logiken zurückfallen.
  • Isolation von anderen Kämpfen: Ohne enge Vernetzung mit anderen emanzipatorischen Bewegungen besteht die Gefahr, dass GemÖks zu abgeschotteten Projekten werden, die wenig gesamtgesellschaftlichen Einfluss haben.