3.6 Grundsätzliche Strategien im Umgang mit Behörden
Bevor es um konkrete Probleme und Fallstricke geht, wollen wir euch einen (unvollständigen) Baukasten voller kreativer Strategien im Umgang mit Behörden an die Hand geben. Er soll als Impuls- und Ideenspende dienen, sodass ihr euch eure ganz eigene Lösung zusammenbasteln könnt.
3.6.1 Auf dem Papier alleine wirtschaften
Für viele Szenarien, insbesondere wenn Sozialleistungen involviert sind, ist Geldteilen von Nachteil. Denn Geldeingänge werden oft standardmäßig als Einkommen gewertet und auch Zugriff auf Geld von anderen kann zu Problemen führen.
In solchen Fällen ist es am einfachsten, wenn alles danach aussieht, dass man alleine wirtschaftet. So vermeidet man nervige Rückfragen, Leistungskürzungen und ewiges Hin und Her.
Tipps, um scheinbar alleine zu wirtschaften
- Für alltägliche Einnahmen und Ausgaben ein persönliches Konto nutzen
- Eine Lösung mit verteilten Konten anstatt einem Hauptkonto nutzen (3.2.4 Verteilte Konten)
- Keine Überweisungen von anderen Konten auf das persönliche Konto
- Keine (regelmäßigen) Überweisungen vom persönlichen Konto auf andere Konten
- Transferzahlungen in Bar machen oder gut begründen
(3.6.3 Gegenleistung simulieren) - Statt offiziellen Vollmachten für andere Konten inoffizielle Wege nutzen, z.B. PayPal oder Online-Banking Log-Ins teilen
Wichtig: Verschiedene Behörden sind unterschiedlich streng, weshalb nicht in jedem Fall alle diese Tipps befolgt werden müssen.
3.6.2 Sonderfall: Zusammen wohnen
Bei manchen Sozialleistungen wird es deutlich schwieriger, sobald GemÖk-Mitglieder zusammenwohnen. Denn wer in einem Haushalt lebt und wirtschaftlich füreinander aufkommt, bildet aus Sicht der Behörden meistens eine Haushalts- oder Bedarfsgemeinschaft. Die Folge davon ist meist mehr Bürokratie und weniger Geld.
Hier lohnt es sich häufig, dagegen vorzugehen bzw. gar nicht erst den Verdacht aufkommen zu lassen, dass man gemeinsam wirtschaftet. Ein paar Ideen dazu:
- Eigene (Unter-) Mietverträge haben
- Darauf pochen, dass es sich um eine »normale Wohngemeinschaft« handelt
- Sich auf Datenschutz berufen
- So wenig Angaben wie möglich zu den Mitbewohnenden machen
- Dokumente (z.B. Mietverträge) anonymisieren3.6.3 Gegenleistungen simulieren
Um zu vermeiden, dass Geldeingänge als Einkommen oder Schenkung gewertet werden, kann eine Gegenleistung erfunden werden. Ein paar Beispiele für Verwendungszwecke:
- »Rückzahlung Urlaub« (Am besten sollte man dann schon im Urlaub gewesen sein)
- »Danke!« (kann alles heißen)
- »Kamera« (Ist leider direkt nach Kauf verloren gegangen)
- »Rückzahlung Leihgabe« (die war natürlich in Bar)
Wer es richtig ernst meint, kann auch Rechnungen, Verträge oder Quittungen erstellen.
3.6.3 Gegenleistungen simulieren
Um zu vermeiden, dass Geldeingänge als Einkommen oder Schenkung gewertet werden, kann eine Gegenleistung erfunden werden. Ein paar Beispiele für Verwendungszwecke:
- »Rückzahlung Urlaub« (Am besten sollte man dann schon im Urlaub gewesen sein)
- »Danke!« (kann alles heißen)
- »Kamera« (Ist leider direkt nach Kauf verloren gegangen)
- »Rückzahlung Leihgabe« (die war natürlich in Bar)
Wer es richtig ernst meint, kann auch Rechnungen, Verträge oder Quittungen erstellen.
Darlehen
Eine besondere Form der Gegenleistung ist das Darlehen. Hier wird ein Vertrag aufgesetzt, der belegt, dass das Geld nur geliehen ist. Das kann man zur Not auch erst im Fall des Falles rückdatiert machen.
Theoretisch muss das Geld dann zwar irgendwann zurückgezahlt werden, praktisch kann das aber auch erst in ein paar Jahrzehnten passieren oder die Schulden werden einfach erlassen.
Für Sozialleistungen ist das nicht so hilfreich, aber für das Umgehen von Schenkungssteuer schon.
Achtung: Das Erlassen von Schulden/Zinsen kann als Schenkung gewertet werden.
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