Warum sind diese Gruppen so?
Es handelt sich nicht einfach um schlechte Gewohnheiten, die in einer autoritären Gesellschaft erlernt wurden und sich wieder durchsetzen. Avantgardistische Gruppen (#) und Einzelpersonen haben sich bewusst und ideologisch dem Autoritarismus verschrieben. Das ist ein großer Teil dessen, was diese toxischen Praktiken antreibt, und warum sich solche Gruppen nicht ändern werden.
Politische Ideologien spielen eine große Rolle in der Welt der radikalen Politik, des Aktivismus und der revolutionären Organisation, die oft als „die Linke“ bezeichnet wird. Autoritäres (#) Denken stammt im Allgemeinen (wenn auch nicht ausschließlich) aus marxistischen Denkschulen. Es gibt einige Ecken des Marxismus, die sich in antiautoritäre Richtungen bewegen, wie z.B. antistaatliche Marxist*innen. Die heutige kommunistische Elite (#) ist jedoch größtenteils ein Erbe der Ideologien des Leninismus, Trotzkismus, Stalinismus oder Maoismus und kann sich ausdrücklich als Anhänger einer dieser Richtungen bezeichnen. Im Allgemeinen werden diese Ideologien als eine Form des autoritären Kommunismus betrachtet, im Gegensatz zu anderen Ideologien wie dem antiautoritären Kommunismus, dem Sozialismus oder dem Anarchismus. Diese autoritären Ideologien ignorieren, dass die Methoden, die man für radikale Veränderungen einsetzt, die radikalen Veränderungen beeinflussen, die man letztendlich herbeiführt. Man macht den Weg, indem man ihn geht. Wenn man eine befreiende Gesellschaft will, muss man Mittel einsetzen, die befreiend sind, und nicht solche, die auf Unterwerfung und Beherrschung beruhen.
Im Kern besteht die selbst gestellte Aufgabe der kommunistischen Elite (#) darin, zu entscheiden, was „revolutionär“ ist, einen Plan für die gesamte Gesellschaft zu entwerfen und die Macht zu ergreifen, die notwendig ist, um diesen Plan in der Welt durchzusetzen. Das Wort „Vanguard“ selbst drückt die Idee aus, dass diese wenigen Auserwählten die unreflektierten Massen zur „Revolution“ führen müssen und nicht die „Massen“ selbst. Sie rechtfertigen dies mit ideologischen Begriffen wie „demokratischer Zentralismus“ und „historischer Materialismus“. Diese hochtheoretische Sicht der menschlichen Gesellschaft und Geschichte stellt die Machenschaften der autoritären Eliten (#) über die Belange von Individuen und ganzen Gesellschaften und schafft so eine Rationalisierung für die Schädigung einer riesigen Zahl von Menschen. Die zugrundeliegende Machtdynamik verbirgt sich hinter dem Deckmantel der ideologischen Notwendigkeit: Sie behaupten, den einzig wahren Weg zur Revolution zu kennen, und davon abzuweichen hieße, den Kampf zu verraten und uns alle in den sicheren Untergang zu führen. Das ist gut für sie und schlecht für uns alle, sowohl in der Theorie als auch in der Praxis.
Spezifische Gruppen und Beispiele
Wir schlagen vor, dass wenn das Zine lokal ausgelegt wird menschen lokale Faltblätter mit Beispielen von Gruppen, Organisationen und Bewegungen einfügen. So kann das Zine in verschiedenen deutschsprachigen Gegenden verwendet werden.
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