Traumareaktionen
Mögliche Reaktionen nach einem Trauma
- Nicht in der Lage sein, aufreibende Bilder und Erinnerungen beiseite zu legen, Flashbacks
(das Gefühl wieder in der erlebten Situation zu sein), Alpträume - Depressionen, keine Freude am Leben haben, sich allein/verlassen fühlen
- Sich taub, abgeschaltet fühlen
- Sich zurückziehen, soziale Aktivitäten fallen lassen, sich isolieren
- erhöhter Alkohol / Drogenkonsum zwecks Selbstmedikation
- Veränderung von Ess / Schlaf-Gewohnheiten, auch von sexuellen Gewohnheiten
- Magenschmerzen, Übelkeit, Muskelspannung, Druck
- Furcht, Ängstlichkeit, übertriebene Wachsamkeit, Panikattacken, Phobien, Unruhe
- Schuldgefühle, Scham, Selbstbeschuldigung, Bedauern, Unfähigkeit wie gewohnt zu „funktionieren",
Pläne zu machen, Entscheidungen zu treffen - Reizbarkeit, Ärger, Gefühlsausbrüche, unkontrolliertes Weinen, innerer Schmerz
- Selbstmordgedanken, Gefühl, dass das Leben keinen Wert/Sinn hat.
- Infragestellen von politischem Engagement und zwischenmenschlichen Beziehungen.
- Möglicherweise Hochkommen von Erinnerungen an vorhergehende Traumata
- kein Gefühl für Zukunft haben; nicht daran glauben, dass diese Phase jemals vorbei
gehen wird
Hintergrund für diese Reaktionen ist der Versuch unseres Systems wieder Kontrolle zu
gewinnen. Unser Leben baut darauf auf, dass wir Einfluss darauf haben, was mit uns passiert.
Wird uns dieser Einfluss genommen, wenn wir ohnmächtig der Gewalt ausgeliefert sind, entsteht traumatischer Stress.
Wenn wir hinterher beispielsweise nicht schlafen können, so ist das darauf begründet, dass der Körper nicht die Kontrolle verlieren will. Selbstmedikation mit Alkohol will erreichen, dass die eigene Verfassung nicht wahrgenommen wird.
Sogar die Selbstvorwürfe, die das Gehirn dir einredet, um dir Kontrolle vorzuspiegeln, folgen diesem Muster, wenn es sagt: „Hättest du dich anders verhalten, wäre das nicht passiert…" und dir damit einredet, es läge in deiner Hand. Fakt ist jedoch, dass die Kontrolle über unser Leben bedingt ist, aber unser gesamtes Handeln und Tun darauf aufgebaut ist, denn nur so können wir uns schützen, bzw. uns sicher fühlen.