Input zu Suizidalität
Häufigkeit
10.300 Menschen haben sich im Jahr 2023 in Deutschland das Leben genommen. Das sind 28 Menschen pro Tag.
Davon waren 850 assistierte Suizide (Sterbehilfe) - Tendenz steigend.
1% aller Tode sind Suizide. Bei unter 25-Jährigen sind es 16% aller Tode.
Suizide sind häufiger als Mord, AIDS-, Drogen- und Verkehrs-Tode zusammen.
Es gab von 1980-2005 einen starken Rückgang von Suiziden (Faktor 4) durch Aufklärungskampagnen. Parallel zum Rückgang der Suizide wuchs die Zahl der Diagnosen psychischer Erkrankungen - da Menschen sich nun häufiger Hilfe suchen (können).
Es gibt laut Schätzungen ca. 100.000 Suizidversuche jedes Jahr - dazu gibt es jedoch keine offiziellen Statistiken.
In Mittel- und Nordeuropa sind Suizide häufiger als in Südeuropa.
Betroffene
Während Männer* es häufiger zu Ende bringenbringen, werden (bemerkte) Suizidversuche v.a. von jungen Frauen* und Queers begangen. Manche Quellen sagen, dass ein Suizidversuch bei Frauen* eher als Hilferuf zu verstehen sei, während Männer* entschlossener seien - andere sagen, es ist auf die gewählten Suizidmethoden und deren Erfolgsquote zurückzuführen.
Gender: 73% Männer* - unter Trans*-Personen ist die Rate 4x so hoch, unter nicht-binären noch höher.
Durchschnittsalter: 60 Jahre. Mit dem Alter steigt die Suizidrate exponentiell an.
Soziale Faktoren: Armut, Arbeitslosigkeit, Juristische Probleme, Partnerschafts-/Familienkonflikte, Drogen
Psychiatrische Erkrankungen: 71-90% haben Depressionen - häufig fehlt der Zugang zu psychiatrischer Versorgung
Der größte Risikofaktor für einen erfolgreichen Suizid sind vorangegangene Suizidversuche.
Symptome
Hoffnungslosigkeit - Schuldgefühle - sozialer Rückzug
starke Impulsivität/Handlungsdrang
Menschen "ordnen" ihr leben & nehmen Abschied
Ich halte das nicht mehr aus - Das ist mir alles zu viel
Gesellschaftliche Prävention
Es gibt Schulungen für Lehrende, Hausärzt*innen, Journalist*innen, Pflegekräfte, Pfarrer*innen & Cops.
Anlaufstellen: Telefonseelsorge, Trees of Memory (für Angehörige)
Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention
Nationales Suizidpräventionsprogramm
Beratungsstellen: München, Frankfurt a. M., vielleicht auch in deiner Gegend?
Medien berichten in der Regel nicht bzw. nur wenn notwendig über Suizide.