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Einführung & Vorwort

Revolution isn't a game of follow-the-leader.

-Andrew Sage

Ein kleines Vorwort

Schön, dass du dieses Zine in der Hand hältst! Dieses Zine wurde von Anarchist*innen aus den USA geschrieben und da wir viele ähnliche Erfahrungen gemacht haben und der Umgang mit autoritären Gruppen wieder aktueller wird, haben wir es übersetzt. Hoffentlich werden die wertvollen Informationen dadurch zugänglicher. Zusätzlich empfehlen wir ein Faltblatt mit reinzulegen, da viele der Gruppen regional sind. Wir laden dich/euch ein, das für deine/eure Region zu machen.

Bei der Übersetzung ist immer wieder das englische Wort „Vanguard“ aufgetaucht, welches zusätzlich zu autoritär verwendet wurde und wo wir Schwierigkeiten hatten, eine verständliche und passende Übersetzung zu finden. Wir haben daher je nach Verständnis mit „kommunistische Elite“, „autoritäre Gruppen“, „Avantgarde/avantgardistisch“, „Kader“ oder „revolutionäre Avantgarde/Elite“ übersetzt und als Erkennung dieses Zeichen genommen (#).

Nun aber viel Spaß beim Lesen dir!

Einführung

Wenn wir auf das Ausmaß der Ungerechtigkeit in der Welt aufmerksam werden, wollen wir etwas dagegen tun. Und wir wollen nicht nur irgendetwas tun, sondern uns an dem beteiligen, was diese Ungerechtigkeiten am besten strategisch beenden kann. Wir müssen uns gemeinsam organisieren und zusammenfinden, um all dem entgegenzutreten, was uns und den Planeten umbringt.

Wenn man sich auf die Suche nach anderen macht, die Widerstand leisten und darin viel Arbeit investieren, stößt man vielleicht auf einige Organisationen, die alle Antworten zu haben scheinen. Sie sagen, sie wüssten genau, wie man den Kapitalismus in die Knie zwingen kann. Und sie rekrutieren oft neue Mitglieder*innen wie dich, um dich an der Revolution teilhaben zu lassen.

Aber wenn Organisationen und Gruppen einfache Antworten anbieten und dir sagen, dass du dich nur noch an ihre Anweisungen halten musst, sollten spätestens das deine Alarmglocken schrillen lassen.

Bevor wir uns von ihrer revolutionären Ästhetik, ihren Einheitsplänen und ihren linken Sprachweisen oder Slogans mitreißen lassen, sollten wir über autoritäre und kaderorientierte (#) kommunistische Gruppen sprechen. Sie suchen oft nach jungen, enthusiastischen Menschen, die noch nicht vor ihnen gewarnt wurden oder die ihre Warnzeichen nicht kennen. Alle großen Gruppen, die wir kennen, haben eine lange Geschichte des Missbrauchs. Als Anarchist*innen wissen wir, dass ihr Bekenntnis zum Autoritarismus genau das ist, was sie so anfällig für Missbrauch macht.

Dieses Zine zeigt auf, worauf man achten sollte. Außerdem gibt es einen Überblick über das schädliche Verhalten der bekanntesten autoritären kommunistischen Gruppen und bietet einige Alternativen, anstatt ihnen beizutreten.

Wir glauben, dass der strategischste Weg, Unterdrückungssysteme zu bekämpfen, der kollektive Kampf ist. Dabei dürfen wir nicht die Machtdynamiken, gegen die wir kämpfen, neu erschaffen, um zu gewinnen. Aber wir brauchen jede*n einzelne*n in diesem Kampf wie auch dich!