End Fossil: Occupy
Hier versuchen wir, alles Mögliche an Informationen, Skillshares, Dokumenten, Ideen etc. rund um EndFossil: Occupy!, unseren Aktivismus und die Bewegung zu sammeln. So wollen wir die geballte Erfahrung und die Menge an Wissen, die in unserer Bewegung existiert, mit allen teilen, voneinander lernen und so Wissenshierarchien abbauen!
Wenn du gerne mitarbeiten, Beiträge hinzufügen oder dein/euer eigenen Erfahrungen oder Wissen teilen möchtest, erstelle dir einen Account und leg los! :D
Wir hoffen, dass wir so als Bewegung die Hürde zum Mitmachen so gering wie möglich gestalten und uns gleichzeitig unterstützen, wenn wir gerade etwas brauchen, denn nicht jede Ortsgruppe muss ja ständig das Rad neu erfinden ;)
Gleichzeitig wollen wir alle Menschen, die Interesse haben, mitzumachen und sich der Bewegung anzuschließen, alles Nötige an die Hand geben, um eigenständig loszulegen und den Wandel zu gestalten!
Power to the People!
- Erfahrungen aus den Unibesetzungen
- Infos und Hilfen zur Rechtslage von Schulbesetzung
- Organizing an Schulen
Erfahrungen aus den Unibesetzungen
In den Jahren 2022 und 2023 fanden in mehreren Städten Unibesetzungen von EndFossil: Occupy! statt. Die Verläufe der Besetzungen waren sehr unterschiedlich. Um einige Beispiele zu nennen: In Regensburg wurde die Besetzung zwei Wochen aufrechterhalten, in Göttingen eine Woche. Dagegen wurde die Besetzung in Würzburg nur unter der Woche, also 5 Tage, geduldet. In Frankfurt löste die Polizei die Besetzung nach kürzester Zeit auf. Die Besetzungen waren zwar zeitlich in Wellen koordiniert, es war aber kaum möglich sie wirklich gleichzeitig ablaufen zu lassen. Das liegt auch daran, dass Unibesetzungen sehr aufwändig sind und viele Kappas verbrauchen. Außerdem setzen sich Menschen, wenn sie in der Uni schlafen, dem Hass von rechten oder anders unfreundlich gesinnten Studierenden aus. Deshalb müssen wir uns fragen, welche Wirkung diese Aktionsform erzielt hat.
In allen Unis sehen wir, dass die konkreten Forderungen, die wir an die Uni gestellt haben, nicht oder nur unzureichend erfüllt wurden. In vielen Fällen wurden wir von den Präsidien oder Rektoraten zwar toleriert aber auch einfach ignoriert. Das lag auch daran, dass die Besetzungen nicht unbedingt als Störaktionen gedacht waren. In der Form, wie wir sie durchgeführt haben, haben Besetzungen nämlich noch eine andere Funktion. In den Unis wurden Räume geschaffen, bei denen Menschen einfach niedrigschwellig vorbeikommen konnten und die somit gute Anlaufstellen für die Klimagerechtigkeitsbewegung bildeten. In diesem Rahmen fanden Vorträge und andere Info- und Diskussionsveranstaltungen statt, in denen Menschen über die Problematik der Klimaveränderungen und unsere damit zusammenhängenden Themen informiert wurden. Um Aufmerksamkeit für diese Veranstaltungen zu erregen wurde durch Megaphonansagen an verschiedenen Orten der Unis, Flyer, Plakate, Bannerdrops oder auch soziale Events, wie zum Beispiel Partys Mobiarbeit gemacht. Schade ist, dass sich oft nur Menschen angesprochen gefühlt haben, die schon in der Klimagerechtigkeitsbewegung aktiv oder in anderer Form für das Thema interessiert waren. Doch trotzdem wurden neue Leute dazugewonnen, die neu politisiert wurden und nun auch nachhaltig in der Bewegung aktiv sind. Auch für das Gemeinschaftsgefühl der Gruppen, waren die Besetzungen stärkend. Gemeinsam eine Besetzung zu organisieren macht trotz aller Anstrengung Spaß und erprobt die Handlungsfähigkeit der Gruppe.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass EndFossil: Occupy! mit den Besetzungen zwar eine besondere, die Identität konstituierende Aktionsform gefunden hat, doch nach der ersten Aufregung kann dadurch kaum noch mediale Aufmerksamkeit erregt werden. Deshalb und wegen des großen Aufwands im Vergleich zum Effekt werden wir uns in Richtung anderer Protestformen orientieren. Der Gedanke einer Besetzung kann zum Beispiel in Hinsicht auf die Aktionsform oder den Ort uminterpretiert werden. Unsere Kreativität ist gefragt, der Kampf geht weiter!
Infos und Hilfen zur Rechtslage von Schulbesetzung
2023 wurden im Mai auf der ganzen Welt Schulen und Unis besetzt. Menschen von End Fossil Deutschland haben damals Material erstellt um die Besetzungen in Deutschland mit rechtlichen Leutfäden und Hilfen zu unterstützen. Auf diesem Material und den Erfahrungen nach den Besetzungen soll dieser Artikel aufbauen. Das Material von 2023 findet sich untern auf der Seite verlink.
Diese Überlegungen sollen nicht zu Straftaten oder dem Verstoß gegen Ordnungen aufrufen. Sie sollen einen Überlick herstellen über die möglichkeiten, wie sich Personen oder Ortsgruppen rechtliche Unterstützung organisieren können. Diese Überlegungen sind besonders relevant für die hypothetische Situationen, dass eine Besetzung passiert (ist).
Strafrecht, Schul und Hoschschulrecht
Todo: Ausführen
Erfahungen in den Schul- udn Unibesetzung von End Fossil: Occupy! in Deutschland
Tenor: Wir haben wenig bis keine Repressionen bei unseren Besetzungen in Mai 2023 erfahren. Gerade Unibesetzungen wurden oft einfach geduldet.
Todo: Ausführen
Material
Disklaimer der Author*innen: Wir sind keine Rechtsanwält*innen. Wir haben diese Infozettel aus eigener Erfahrung, Gesprächprotokollen oder anderen Infozetteln zusammengeschrieben.
Wie kann ich mir rechtliche Unterstützung organisieren?
Rechtliche Unterstützung Organisieren - Mai 2023 - End Fossil_ Occupy! LegalAG.pdf
Was steht im Schulrecht / Strafrecht zu Schulbesetzung (Stand Mai 2023)
- Wichtigste Paragraphen des Strafrechts kurz erklärt: Strafrecht Briefing - Mai 2023 - End Fossil_ Occupy! LegalAG.pdf
- Zusammenstellung der wichtigsten Paragraphen des Schulrechts: Schulrecht - Mai 2023 - End Fossil_ Occupy! LegalAG.pdf
Organizing an Schulen
Organizing an Schulen - Leitfaden
OG-Leitfaden - Organizing an Schulen
Im Folgenden findet ihr eine kleine Schritt-für-Schritt Anleitung/Unterstützung um Organizing in Schulen umzusetzten :)
Step 1) OG wieder größer aktivieren & Bündnis gründen
- viele unserer OGs sind gerad etwas eingeschlafen, deshalb: macht ein ON-Boarding und erzählt Menschen im FFF "Umkreis" und ehemals Aktiven von unseren richtig nicen Plänen für den Global Strike / Herbst
- Ladet außerdem verschiedene Gruppen ein, sich zu beteiligen und ihr Teil beizutragen (auch über Schul- Unibesetzungen hinaus. Also stellt eure Pläne den OGs im Umkreis, anderen Klimagruppen, Hochschulgruppen, Gewerkschaftsjugenden, etc vor
Step 2) interner Überblick
- hoffentlich sind mittlerweile mehr Leute wieder aktiv, schaut welche Schulen bereits innerhalb der OG vertrenden sind
- wenn ihr in eurer OG Menschen habt die nicht mehr zur Schule gehen sorgt dafür, dass die andere unterstützend Aufgaben übernehmen oder andere Projekte machen. Wenn ihr an Schulen Aktionen machen wollt muss der Großteil eurer OG auch zur Schule gehen.
- am besten macht ihr eine Liste (Schule, Name, Kontakt) - Datenschutz?? Bewahrt die aber vertraulich auf.
Step 3) Verantwortliche
- sucht mindestens 2, am besten mehr Verantwortliche, die sich für das Organizing an Schulen verantwortlich fühlen
Step 4) Kontakte zu Schulen suchen
- ihr könnt wenn ihr wollt mal eine Liste mit Schulen in eurer Stadt machen (nicht nur Gymnasien ;)), manchmal findet man solche auch im Internet
- ruft über Insta, WhatsApp, usw. dazu auf sich bei euch zu melden, wenn Leute bock haben was an ihrer Schule zu machen, oder fragt konkret nach bestimmten Schulen (z.B. suchen wen von Schule xy für gemeinsame Projekte und Mobi) -> da melden sich oft sehr viele, ihr könnt auch versuchen über die Schüler*innenvertretung der Schulen zu gehen bzw. deren Kontakte über Schülerinnenvertretungen des Landes oder der Stadt zu kriegen
- mit den ganzen Kontakten der Schulen könnt ihr dann eine Whatsapp-Gruppe machen und da Infos verteilen, zu Treffen einladen, usw.
- tendenziell Qualität über Quantität: möglichst viele Kontakte zu haben ist voll gut und Nachrichten in Gruppen zu schicken ist wenig Arbeit und kann viel bringen, trotzdem verliert euch nicht in dieser Menge an Schulen (zumindest in Städten)
Step 5) Treffen
- ladet die verschiedenen Delegierten der Schulen zu einem Treffen ein und erzählt nochmal genauer was deren Aufgaben sind: Mobi-Matrial verteilen, Nachrichten weiterleiten
- uuund ganz wichtig erzählt von dem Plan an möglichst viele Schulen möglichst gut organisierte Gruppen / "AGs" zu machen, die Aktionen und Mobi machen
- erklärt den anderen außerdem die Idee einer Schulbesetzung: Hat eine der Schulen Bock darauf? Oder sogar mehrere? Können sich andere vorstellen da zu unterstützen?
Step 6) Welche Schule?
- schaut an welcher Schule ihr möglichst intensive Kontakte knüpfen könnt und welche Bock darauf hat
- konzentriert euch speziell auf diese Schule/n
- die anderen könnt ihr weiterhin mit Mobi-material und kleinen Treffen versorgen - schaut was ihr da kapazitäten technisch schafft, aber das sorgt nochmal für dicke Mobi hihi und vlt fangen dort auch noch weitere Organizing an
Step 7) Organizing "richtiger" Start
- jetzt heißt es Konzentration auf dieses Organizing Projekt an Schule xy
- bildet ein Organizing-Team aus FFF internen Menschen und gaaanz wichtig Leuten von der Schule vor Ort
- Organizing bdeutet, dass ihr quasi andere dabei unterstützt aktiv zu werden und nicht einfach "nur" zur nächsten Demo mobilisiert -> ihr vesucht jetzt also an dieser Schule möglichst viele Leute zu motivieren mit dabei zu sein und die Aktion mit zu organisieren /zu unterstützen
Step 8) Macht euch einen Plan
- besprecht gemeinsam euer Vorgehen: Was wollt ihr erreichen? Wie genau ist der Plan to win? Was sind eure Sorgen? Wie soll die Aktion gestaltet sein?
- besprecht wen ihr dazu braucht: Wie viele Schüler*innen sollten mit dabei sein? Wie sind die Schüler*innen so drauf, was könnte sie überzeugen? Braucht ihr Unterstützung von Lehrer*innen? Wie ist euer Verhältnis zu der Schulleitung? Gibt es bereits vielleicht eine AG zum Thema oder engagierte Lehrer*innen? Welche Schüler*innen sind wichtig/haben "viel zu sagen"???
- erstellt am besten einen Zeitplan und macht euch eine Liste mit euren Zwischenzielen (z.B. 10. und 11. Jahrgang überzeugen, mind. 5 Lehrer*innen dabei haben) -> daran könnt ihr euch grob orientieren
Step 9) Idee verbreiten
- sucht euch mögliche Interessierte (Schüler*innen und Lehrer*innen) dazu und weiht sie ein
- versucht Kontakte zu den anderen Jahrgängen herzustellen, teilt euch am besten auf
- präsentiert den anderen Jahrgängen die Idee am besten mit Materialien (erzählt denen das in der Pause, oder auf dem Flur, oder geht sogar in die Klassen)
- geht in die Schülerratssitzung und erzählt von der Idee
- schickt Kettenbriefe rum
- sprecht die Elternvertreter*innen an
- → bereitet z.B. eine WhatApp-Gruppe vor in die Schüler*innen beitreten können wenn sie interessiert sind
Wie ihr mit Menschen ansprecht kann sehr entscheidend für den Erfolg des Gesprächs sein. Tipps für überzeugende Ansprachegespräche findet ihr im Leitfaden für Ansprachegespräche.
Step 10) Verantwortliche finden (geht eig über mit Step 9)
- sucht diejeniegen die aus den Jahrgängen besonders motiviert sind und bildet so eine Gruppe mit Jahrgangsverantwortlichen
- die sollen wiederum Klassenverantwortliche finde und diese hinzufügen
- über diese Gruppe könnt ihr nun quasi mit der ganzen Schule kommunizieren, die Delegierten sollen Infos, usw. die dort landen weitergeben
Step 11) Vollversammlung
- stellt hier nochmal die Dringlichkeit und den Plan to win vor
- und wie die Aktion ablaufen soll
Step 12) Entscheidung
Ihr habt mobilsiiert, Gespräche geführt, Organisiert und die Vollversammlung gehalten, aber jetzt muss die Entscheidung kommen: Könnt ihr besetzen? Fertigt dazu stimmungsbilder in euren organisierten Klassen durch, wenn ihr das gefühl habt aha mindestens der komplette jahrgang 10,11,12 ist dabei, könnt ihr ein Datum ausmachen und loslegen. Das ist auch der Zeitpunkt um nochmal intensiv mobi zu machen.
Kein Anspruch auf Vollständigkeit.
QUELLE: https://pad.fridaysforfuture.is/p/_5GsogmiAnhlMHvJtwFw
Ansprachegespräch
Mit einem 5- bzw. 6-Punkte-Ansprachegespräch kannst du überzeugende 1-zu-1-Gespräche führen. Es hat eine klare Struktur, ein klares Ziel und ein klares Ende. Dabei gibt es kein festes Gesprächsskript. Nur mit vielen 1-zu-1-Gesprächen lassen sich echte Mehrheiten aufbauen.
Schritt 1: Einleitung und Vorstellung
Gesprächsanlass verdeutlichen: um was geht es, wer bin ich, warum spreche ich mit dem Gegenüber
Selbstbewusstes und sicheres Auftreten, klare Sprache
Beispiel: "Hallo, ich bin [deinen Namen hier einfügen] von End Fossil. Wir sind eine weltweite Klimabewegung und wir haben [diesen Hörsaal] besetzt, um [die Studierenden hier am Campus zu repolitisieren]."
Schritt 2: Agitation
Hier geht es darum, herauszufinden, was dem Gegenüber wichtig ist und was ihr Sorgen bereitet. Dabei ist darauf zu achten, selbst einen möglichst geringen Redeanteil zu haben (idealerweise nicht mehr als 30%).
Stelle deine Fragen möglichst offen. Vermeide Vorannahmen und Vorurteile. Insgesamt soll die Sprache bzw. der Wortschatz des Gegenübers verwendet werden und möglichst alle angesprochenen Probleme auf das eigene Narrativ übertragen werden und sie zu kollektivieren.
Sei selbst nicht emotionaler oder wütender als dein Gegenüber. Dennoch solltest du aber auch nicht komplett teilnahmslos auf dein Gegenüber wirken. Zeige Empathie und übe dich in aktivem Zuhören! Nehme die Realität des anderen wahr ohne sie zu werten.
Hinführung durch strategische Fragen: die angesprochene Person soll ihre Gegener und ihre eigene Macht erkennen; nutze dabei auch konkrete Gesprächsaufhänger; frage nach dem Erfolg vergangener Aktionen und Streiks für die Klimabewegung oder die gesellschaftliche Mehrheit (welche Perspektive hat die Person darauf?)
Beispiel: Was macht das mit dir? Wie blickst du darauf? Bist du selbst Teil der Klimabewegung? Was denkst du über die Klimakrise? Wie blickst du auf die Zukunft im Angesicht der Klimakrise? Wer ist deiner Meinung nach verantwortlich für unseren status quo?
Schritt 3: Plan2Win
Hier muss deutlich werden, dass das Anliegen der*die Gesprächspartner*in durch die eigene Aktion/Kampagne gelöst bzw. angegangen werden kann, aber nur wenn die Person sich aktiv beteiligt.
Ein Plan2win ist eine möglichst bildhafte, sprachliche Visualisierung der Möglichkeiten für die eigene Kampagne, die Bewegung und die Gesellschaft als ganze. Was kann passieren? Was ist möglich? Was wünschen wir uns und wie kommen wir dahin? Warum ist eine Beteiligung für dein Gegenüber persönlich unbedingt erforderlich für den Erfolg?
Ziel ist die Hoffnung zu wecken und deinem Gegenüber die eigenen Handlungsoptionen aufzuzeigen.
Beispiel: "Was denkst du, können wir erreichen, wenn alle Studierenden hier sich gemeinsam organisieren, die Universiität besetzen und damit zeigen: Es kann so nicht weitergehen?"
Schritt 4: Entscheidungsfrage
Stellt eine vorher überlegte Entscheidungsfrage. Anschließend schweigt ihr bis euer Gegenüber geantwortet hat. Die Person ist dann in der Rolle, selbst Verantwortung zu übernehmen für ihr eigenes Handeln und spürt ihre Entscheidungsgewalt und die gesellschaftlichen Strukturen, die diese betreffen.
Achte darauf, dass die Fragestellung relevant, ernsthaft und verantwortungsvoll gestellt ist.
Beispiel: "Also, bist du bereit, dich mit Gleichgesinnte zusammenzutun und sich für [Selbstinteresse] gemeinsam zu engagieren?"
(Schritt 5: Schutzimpfung)
Bereite dein Gegenüber auf den Widerstand der Gegenseite vor, indem du ihr z.B. von den Risiken erzählst, die auf den*die Einzelne*n zukommen können
Hier kannst du auch von den Repressionen erzählen, die bei einer Besetzung vorkommen können
Dieser Schritt ist nicht zwingend notwendig und hängt davon ab, ob eine gewisse Wahrscheinlichkeit für Repressionen überhaupt besteht
Beispiel: Was denkst du über unsere Vision/Aktion/Kampagne? Welche Risiken gehen wir damit ein?
Schritt 6: Nächste Schritte
Kontakte austauschen, Verabredung treffen und verabschieden
Frage, ob sie an einer spezifischen Aktion oder Aufgabe mitwirken können. Gib ihnen dazu alle Infos, die sie dafür brauchen. Es soll ihre eigene Selbstwirksamkeit und ihr Selbstbewusstsein steigern und sie in deine Kampagne/Besetzung/Aktion einbinden
Zeige ihnen einen spezifischen Plan auf und mache ein bis zwei Tage später ein Follow up (z.B. per Telefon), um sie z.B. zu deinem nächsten Plenum einzuladen o.ä.
Beispiel:"Großartig, dann lade ich dich dazu ein mir deinen Kontakt zu geben und dann melde ich mich bei dir!"
Weitere Konzepte für überzeugende Ansprachegespräche und Storytelling
AHA-Regel
Mit der AHA-Regel (Anger —> Hope —> Action) lässt sich der Ablauf gut einprägen. Er findet im gewerkschaftlichen Organizing häufig Anwendung und hat sich bewährt. Zudem ist er sehr ähnlich zum 6-Punkte-Gespräch aufgebaut: Zu Beginn sorgt man für „anger“ bzw. Agitation, anschließend folgt ein Teil zum Handlungsweg, der Hoffnung geben soll. Schließlich folgt der Aufruf zur aktiven Teilnahme an einer spezifischen Aktion.
Herz - Kopf - Hand
Hier fängt man mit dem Warum an, also die Ausgangsposition, erklärt anschließend das Was, also die eigene Aktion, und schließlich das Wie, also wie mensch sich einbringen kann.
Ich —> wir —> jetzt
Das Storytelling beginnt mit deiner persönlichen Geschichte (Warum engagierst du dich? Wie kam es dazu?). Anschließend erklärst du deinem Gegenüber den kollektiven Moment und was es bedeutet, sich zusammenzuschließen? Was können wir (du und dein Gegenüber) erreichen, wenn ihr euch zusammenschließt? Schließlich geht es um das Jetzt: was können wir jetzt konkret tun? Was steht an? (z.B. Petition unterschreiben usw.). Diese Methode ist sinnvoll für sehr kurze 1-2 minütige Ansprachen.
Vorschlag für ein Ansprachetraining:
- Begrüßung
- Mündlicher Input (siehe oben), ggf. Auch zum Konzept und Erfolgen des Organizing allgemein
- Übung in 3er Teams im Wechsel (story und setting können sich die Gruppen auch selbst überlegen, 10 minuten pro Durchgang und dann wechseln, sodass jede*r mal in jeder Rolle war) : 1 Organizer*in, 1 Passant*in, 1 Beobachter*in
- Erfahrungen teilen und Erkenntnisse zusammenfassen: Was waren Herausforderungen? was hat gut funktioniert?
- Abschluss: Aufruf zum regelmäßigen Üben, Angst nehmen in der Realität auszuprobieren, Handout verteilen
Strukturbasiertes Organizing
Wie können wir als Bewegung wachsen? Wie können wir die Menschen erreichen und integrieren, die unsere Aktionen und Kampagnen erfolgreich machen? Damit befasst sich der Ansatz des strukturbasierten Organizing.
Auf dieser Seite entsteht bald ein Text über strukturbasiertes Organizing. Bis dahin ist dies zunächst eine Linksammlung zu hilfreichen Ressourcen für eure Ortsgruppe oder AG:
- Einstieg in das Thema Organizing
- The Organizers Handbook
- Überblicksartikel zu transformativem Organizing
- Was ist Organizing?
- Guide to organizing
- Methodensammlung zu Organizing
- Harvard-Vorlesung von Marshall Ganz über Organizing
- Jane McAlevey: Keine halben Sachen
- The Power of Organizing
- Organizing-Kapitel im Activist Handbook
- The Mobilization Cookbook
- Community Organizing Resources
- Ressourcen in unserer Cloud zum Thema Organizing